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Brückenbauer zwischen
Friedensforschung und Ökologie
Friedensforschung und Ökologie Literatur

Arne Naess (1912-2009): norwegischer Philosoph: Gewaltlosigkeit und tiefe Ökologie hat eine Ökosophie entwickelt, aber keine Friedensökologie.

Elise Boulding (1920-2010)
Bücher als Pionierin

Kenneth E. Boulding (1910–1993): amerikanischer Ökonom, Poet und Friedensaktivist hat über die Wechselbeziehungen zwischen Frieden und Umwelt geschrieben, aber keine Friedensökologie entwickelt.

Wangari Maathai (1940-2011)

Ken Conca: American University, Washington. D.C.: Umweltagenda für Friedensstudien, Umweltfrie-densförderung.

6. IPCCC Sachstandsbericht

deutsch

(AR6, 2021-2022) besteht aus drei Bänden:

  • WG I – Naturwissenschaftliche Grundlagen des Klimawandels
  • WG II – Folgen des Klimawandels, Verwundbarkeit und Anpassung
  • WG III – Minderung des Klimawandels
  • Synthesebericht – Kernbotschaften der drei WG-Bände und der Sonderberichte SR1.5 (1,5 °C globale Erwärmung),
    SROCC (Ozean und Kryosphäre),
    SRCCL (Klimawandel und Landsysteme)

Bis 10 kostenlose gedruckte Berichte in deutscher Sprache sind hier erhältlich.

6th IPCC Assessment Report englisch

 

In den Sozialwissenschaften haben sich die Friedensforschung und die Umwelforschung als zwei getrennte Bereiche in der Forschung und Lehre entwickelt, zwischen denen es bisher nur wenige Brückenbauer, gemeinsame Forschungsthemen und inhaltliche Diskussionen gibt.

Der norwegische Philosoph Arne Naess hat sich mit Gandhis Konzept der Gewaltfreiheit befasst und das Konzept der tiefen Ökologie mit entworfen. Ausnahmen waren auch Elise und Kenneth Boulding von den 1960er bis zu den 1980er Jahren, die sowohl zu Fragen des Friedens als auch der Umwelt gearbeitet haben. Eine Friedensökologie als ein integrierter Ansatz haben sie aber nicht entwickelt.

In den USA schlug Ken Conca 1994 eine Umweltagenda für Friedensstudien sowie eine Friedensförderung durch Umweltinitiativen vor. Christos N. Kyrou prägte 2007 das Konzept einer Friedensökologie als einen integrativen Ansatz während Randall Amster 2015 aus der Perspektive eines Friedensaktivisten ein Buch zur Friedensökologie vorlegte. Alle drei haben dabei Fragen des globalen Umweltwandels nicht thematisiert und Crutzens Vorschlag des Anthropozäns ignoriert.

Notwendigkeit einer Friedensökologie

Der Stifter Hans Günter Brauch entwickelte seit 2011 mit Ursula Oswald Spring (Mexiko) und Simon Dalby (Kanada) das Konzept einer politischen Geoökologie im Anthropozän als ein Konzept das natur- und sozialwissenschaftliche Ansätze verknüpft. Seit 2014 entwickelte er in mehreren englischen Buchbeiträgen das Konzept einer Friedensökologie im Anthropozän. Er schlug eine integrierte Forschungsperspektive vor, die die Friedensforschung mit der Ökologie verbindet und empirisch mit dem Beginn des Anthropozäns (1945-1950) anfängt.

Thematik der Schülerpreise und
des Wissenschaftspreises für Friedensökologie

Die Themen der Ausschreibungen der Schülerpreise sollen sich jedes Jahr verändern und dabei ggf. auch aktuelle und unvorhersehbare Entwicklungen berücksichtigen. Für alle Schülerpreise ist es wichtig, in den ersten 2-3 Monaten Grundlagen zu vermitteln über:

  • den anthropogenen (d.h. von Menschen ausgelösten) globalen Umwelt- und Klimawandel unter Berücksichtigung des Rückgangs der Biodiversität (d.h. des Artensterbens);
  • die Vermittlung der naturwissenschaftlichen Grundlagen des Klimawandels (AG 1 der Berichte des IPCC), der projizierten Auswirkungen für Regionen und Sektoren (AG 2 der Berichte des IPCC), und der Gegenmaßnahmen durch Anpassung (adaption) und zur Vermeidung (mitigation, resilience) der projizierten Folgen (AG 3 der Berichte des IPCC). Der IPCC hat zwischen 1990 und 2013/2014 bisher fünf Sachstandsberichte zum Erkenntnisstand in der Wissenschaft vorgelegt. Der sechste Sachstandsbericht des IPCC wird seit August 2021 veröffentlicht und der Synthesebericht wird bis Herbst 2022 vorliegen. Diese Berichte werden kostenlos im Internet in englischer Sprache zugänglich sein.
  • In den folgenden Monaten sollen die teilnehmenden Schulen parallel ein gemeinsames Thema der jeweiligen Ausschreibung behandeln, auf die sich die Vertreter der Stiftung und die beteiligten Lehrer geeinigt haben.

Gegenwärtig sind folgende Themen denkbar, die von Relevanz für eine Friedensökologie bzw. eine ökologische Friedenspolitik sind und für die hinreichende wissenschaftliche Quellen und Ergebnisse vorliegen:

  1. Die frühe konzeptionelle Debatte über Wechselbeziehungen von Frieden, Umwelt und Konflikte seit den 1990er Jahren (Rohstoff- und Umweltkonflikte und -kriege);
  2. Die Auswirkungen von Waffen und Kriege auf die Umwelt (z.B. in Südostasien, Westing);
  3. Die konzeptionelle Debatte über Umwelt und ökologische Sicherheit seit 1989;
  4. Auswirkungen von Umweltverschlechterungen auf Umweltstress und Umweltkonflikte (Bächler, Homer-Dixon);
  5. Umweltfriedensschaffung und die Rolle der Umwelt in der Friedenskonsolidierung nach Konflikten (UNEP);
  6. Die Debatte über Klimawandel, Sicherheit und Konflikte (in der Forschung und in der diplomatischen Praxis in den Vereinten Nationen);
  7. Die frühen Ansätze einer Friedensökologie und deren Schwächen (Kyrou, Amster);
  8. Ansätze zu einem Übergang zur Nachhaltigkeit (Sustainability Transition);
  9. Strategien einer ökologischen Energiewende und deren Umsetzung in Deutschland, in Baden-Württemberg und im Neckar-Odenwald-Kreis;
  10. Strategien einer ökologischen Verkehrswende und deren Umsetzung in Deutschland (z.B. Elektromobilität und Wasserstoff);
  11. Strategien einer ökologischen Agrarwende und deren Umsetzung in Deutschland;
  12. Wandel des eigenen Lebensstils (z.B. der Ernährung, Freizeit u.a. nach Ende der aktuellen Pandemie)
  13. Bestandsaufnahme der erkennbaren Auswirkungen des Klimawandels auf den Neckar-Odenwald-Kreis und Entwicklung von Gegenmaßnahmen. Hier könnten die Schulen z.B. je einen Sektor bzw. Problembereich behandeln, um so eine Gesamtanalyse zu realisieren.
Science Prize for Peace and Ecology in the Anthropocene

Der Hans Günter Brauch Science Prize for Peace and Ecology in the Anthropocene (HGBSP) möchte ab 2023 innovative Arbeiten in englischer Sprache von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus den Natur- und den Sozialwissenschaften aus allen Teilen der Welt (vor allem auch aus Ländern des globalen Südens) auszeichnen, die versuchen, Fragen der Friedensforschung und der Ökologie zu verknüpfen oder die als Vertreter von Konfliktparteien gemeinsam diese wissenschaftlichen Erkenntnisse mit Initiativen einer ‘ökologischen Friedenspolitik’ in praktische Politik zur Förderung einer Friedensbildung nach Konflikten bzw. zur Vermeidung einer Eskalation von umweltinduzierten Konflikten in gewaltsame innerstaatliche Konflikte (Bürgerkriege) und in Kriege zwischen Staaten umsetzen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, deren berufliche Tätigkeit bis ins Jahr 2050 reichen können, werden in ihrer Forschung, Lehre und Politikberatung zahlreiche neue Herausforderungen gegenüberstehen und Erfahrungen machen, die nicht ausschließlich aus Sicht ihrer jeweiligen wissenschaftlichen Disziplin zufriedenstellend bearbeitet werden können.

Der Hans Günter Brauch Science Prize (HGBSP) for Peace and Ecology in the Anthropocene möchte vor allem innovative und disziplinübergreifende multidisziplinäre, interdisziplinäre und transformative Brückenschläge auszeichnen, für die der amerikanische Biologe E.O. Wilson (1988) den Begriff ‘consilience’ prägte, womit er eine gewissenhafte Verknüpfung kausaler Erklärungen über Disziplinen hinweg meinte, wobei “die Schnittstellen zwischen den Disziplinen so wichtig werden wie die Disziplinen selbst", was "die Grenzen der Sozial- und Geisteswissenschaften berühren würde. Ein friedensökologischer Forschungsansatz, der zu einer ökologischen Friedenspolitik beitragen möchte, sollte ‘transformativ’ ausgerichtet sein und die Überwindung des status quo in dem Forschungsansatz berücksichtigen.

  • Unfrieden, Krisen, gewaltsame Konflikte und Kriege und dadurch mit ausgelöste Migrationsbewegungen werden Probleme der internationalen Politik bleiben.
  • Die Folgen des vom Menschen beeinflussten Klimawandels sind auch in Deutschland, in Baden-Württemberg und in unserem Landkreis erkennbar.
  • Die Temperaturen sind seit Beginn der Messungen um 1880 deutlich angestiegen, die Trockenheit, Hitzewellen, Waldbrände, Stürme und Überschwemmungen haben an Zahl und Intensität zugenommen.
  • Die Europäische Kommission fordert mit ihrem „European Green Deal“ bis 2050 eine weitgehende Klimaneutralität, eine Dekarbonisierung des Energiesektors, der Produktion und des Verkehrssektors, was in dem kommenden drei Jahrzehnten einen völligen Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft und des Lebensstils im globalen Norden erfordert.
  • Allerdings war bisher der Beitrag der Länder im globalen Süden (der Entwicklungs-und Schwellenländer) zum von Menschen verursachten globalen Umwelt- und Klimawandel gering. Aber häufig mussten die ärmsten Länder die höchsten Opfer an Toten und Verwüstungen durch Stürme, Überschwemmungen, Dürren und Hungersnöte tragen (z.B. Bangladesh).

Für diese erkennbaren Veränderungen müssen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Studierenden, ihre gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Entscheidungsträger sensibilisieren, vorbereiten und mit ihnen in Ihren Lehrveranstaltungen, Vorträgen und Publikationen diese Herausforderungen und die Suche nach nachhaltigen Lösungswegen behandeln und das kreative Nachdenken über Auswege und Lösungen fördern. Dies berührt fast alle Studienfächer und wissenschaftliche Disziplinen. Die Preissumme für den Hans Günter Brauch Science Prize (HGBSP) beträgt alljährlich 3.000 EUR.

Zum Gedenken an den 75 jährigen Frieden

Friedensforschung

Globaler Umweltwandel

Übergang zur Nachhaltigkeit

Ökologische Friedenspolitik

Friedensökologie

Das Anthropozän

 

Diese Begriffe folgen bei Bedarf::

Klimawandel Ozonloch

Bodenerosion, Versteppung und Verwüstung

Wasserkrise, -mangel und -verschmutzung

Rückgang der Biodiversität

Verschmutzung der Meere

Bevölkerungsentwicklung und -projektionen

Urbanisierung und Klimawandel

Ziele der Vereinten Nationen für eine nachhaltige Entwicklung bis 2030


Autoren zur Friedensökologie

Christos Kyrou (American University) schlug 2007 den Begriff Friedensökologie vor.

Randall Amster: (Georgetown University), Friedensaktivist und Autor des Buches:

 

 

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