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Virtuelle Bibliothek – Presseberichte
     
Empfänger des Wissenschaftspreises Internationale Anerkennung Presseerklärungen und Presseecho

Aktuell (2024)

Ankündigung auf der deutschsprachigen Webseite

Kurze Veröffentlichungen in den (sozialen) Medien

Mosbach.de --- @Mosbach.de • 07. Mär. '24



NERPS
@NERPS_hiroshima

Call for Submissions! The Hans Günter Brauch Foundation (HGBS) is now accepting submissions for the Second International Science Prize 2024 on Ecocide: Impacts of Wars and/or Climate Change on Food Security Since 1945. Details & Submission Guidelines: https://buff.ly/3T0Owy0
12:00 AM · Feb 23, 2024
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Aktuell (2023)

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Webseite der Stadt Mosbach

Premiere für Klima und Frieden


Hans Günter Brauch-Stiftung verlieh erstmals Internationalen Wissenschaftspreis


Dr. Hans Günter Brauch (l.) überreichte in der Alten Mälzerei Mosbach den ersten Internationalen Wissenschaftspreis der Stiftung für Frieden und Ökologie im Anthropozän. Die Auszeichnung ging an den Konflikt- und Klimaforscher Prof. Dr. Tobias Ide.

Bittere Wahrheiten, aber auch Hoffnungsschimmer gab es bei der Verleihung des ersten Internationalen Wissenschaftspreises der Hans Günter Brauch-Stiftung für Frieden und Ökologie im Anthropozän am vergangenen Freitag in der Alten Mälzerei Mosbach. Prof. Dr. Tobias Ide, Privatdozent am Institut für Internationale Beziehungen in Braunschweig und Professor an der australischen Murdoch University, erhielt die mit 3.000 Euro dotierte Auszeichnung für sein Buch über die Auswirkungen von Naturkatastrophen auf Kriege und Aufstände. Neben ihm sprachen weitere Wissenschaftler über „Klimawandel und Konflikte“, dem Thema des Forschungswettbewerbs, den der Mosbacher Friedensökologe Dr. Hans Günter Brauch initiiert hatte.

Nachdem Oberbürgermeister Julian Stipp die Anwesenden begrüßt hatte, führte Gastredner Prof. Dr. Jürgen Scheffran, Professor für Klimawandel und Sicherheit an der Universität Hamburg, die Zuhörer und Zuhörerinnen in das Thema ein: Erderwärmung, Umweltverschmutzung, Artensterben, Wassermangel und Verlust von fruchtbarem Land zählte er als Beispiele dafür auf, wie der Mensch die Erde merklich verändert. Die Belastungsgrenzen unseres Planeten seien bereits erreicht oder überschritten, was sich auch auf Gewaltkonflikte auswirke. Für einen nachhaltigen Frieden müssten menschliche Ansprüche und natürliche Ressourcen im Gleichgewicht sein. „Ob wir auf dem Krisenpfad weiter voranschreiten, hängt nicht nur von der Politik, sondern auch von uns selbst ab", sagte Scheffran und machte zugleich Hoffnung: „Es gibt auch Kipppunkte in positiver Richtung; die müssen wir finden und in Gang setzen.“

Einer, der mit seiner Forschung zur Verbesserung der Lage beitragen möchte, ist Preisträger Ide. Für sein von der internationalen Jury ausgezeichnetes Buch „Katastrophen, Konfrontationen und Zwänge – wie Katastrophen die Dynamik bewaffneter Konflikte prägen“ hatte er untersucht, wie Naturkatastrophen Kriege und Aufstände eskalieren lassen oder entschärfen können. Damit verband er zwei gewichtige Themen: Noch nie sei die CO2-Konzentration in der Erdatmosphäre in den vergangenen 800.000 Jahren so hoch gewesen wie heute, was das Risiko von Dürren, Überflutungen und Stürmen erhöht. Außerdem habe die Zahl der Kriege und Gewaltkonflikte mit aktuell mehr als 50 pro Jahr einen historischen Höchststand erreicht.

Die zentralen Ergebnisse aus 36 Fallstudien fasste er so zusammen: In der Hälfte der Fälle hatte die Katastrophe keinen Einfluss auf den Konflikt, etwa wenn Menschen nach Ernteausfällen alternative Einkommensquellen hatten. „Vorsorge zahlt sich also aus“, meinte Ide. Bei einem Viertel der Fallstudien eskalierten die Bürgerkriege: „Wenn Menschen beispielsweise durch eine Naturkatastrophe alles verlieren, sind sie eher empfänglich für das Einkommen, das Rebellen anbieten. Der Klimawandel führt so zu einem Konfliktwandel.“ Bei den restlichen Fällen kam es hingegen zur Deeskalation, also weniger Gewalt. Wenn Straßen überflutet sind, seien Truppenbewegungen schwierig, führte Ide als Beispiel dazu an. Das schaffe Möglichkeiten für einen Waffenstillstand. „Frieden ist also auch in Zeiten des Klimawandels eine realistische Option.“

Ide dankte seinen Kollegen und Mentoren, ebenso wie seiner Familie, die oft auf ihn verzichten musste. Für das Buch seien viele Wochenend- und Abendschichten notwendig gewesen, erzählte der Preisträger. Künftig will er sich für den wissenschaftlichen Nachwuchs in der Hans Günter Brauch-Stiftung engagieren.

Prof. Dr. Michael Brzoska, ehemaliger Direktor des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg, hob in seiner Laudatio Ides breites Wissen und seine methodische Kreativität und Sorgfalt hervor, ebenso dass er Erkenntnisse immer wieder hinterfrage. Ides Ergebnisse seien wertvoll für die Katastrophenhilfe und die Vorsorge bei Umweltkatastrophen, sagte Brzoska zur praktischen Anwendbarkeit.

Neben dem Wissenschaftspreis gab es zwei internationale Anerkennungen, die Stiftungsgründer Brauch verlas: Sie gingen an Forscher von Universitäten in Kanada und den USA, die einen Buchvertrag und ein Honorar vom Verlag in Höhe von 1.200 Euro erhielten.

Das Schlusswort der Veranstaltung, die von Lehrkräften des Auguste-Pattberg-Gymnasiums musikalisch umrahmt wurde, hatte Landrat Dr. Achim Brötel. Er richtete die dringende Bitte „an die Mächtigen unserer Welt“, dass der Wunsch nach Frieden endlich Wirklichkeit werde. „Wer die Möglichkeit zur Zerstörung in der Hand hat, kann sie auch abwenden“, sagte Brötel. „Das ist an sich eine simple, aber geradezu zwingende Erkenntnis.

Erstveröffentlichung: Christina Bock: “Premiere für Klima und Frieden, Hans-Günter-Brauch-Stiftung verlieh erstmals Internationalen Wissenschaftspreis – Warnungen renommierter Forscher“, in: Rhein-Neckar-Zeitung, Nr. 164, Mittwoch, 19. Juli 2023, S. 5

Dr. Hans Günter Brauch (Stifter und Vorsitzender der HGB-Stiftung), Prof. Dr. Tobias Ide (Preisträger des ersten Internationalen Wissenschaftspreises Universitäten von Perth, Hiroshima und Braunschweig); Oberbürgermeister Julian Stipp; Dr. Hans Happes (Stellvertretender Vorsitzender der HGB-Stiftung),

Erster Internationaler Wissenschaftspreis 2023

Klimawandel und Sicherheit:
Von Klimakonflikten zur nachhaltigen Friedensschaffung
Vergabe des ersten Internationalen Wissenschaftspreises 2023
der HGB-Stiftung für Frieden und Ökologie im Anthropozän am 14. Juli 2023

Bridge Over Troubled Water (Simon & Garfunkel) –
Gesang & Klavier (Jan-Marco Schäfer) und Flöte (Dorothea Straub)

Video

Begrüßung: Oberbürgermeister der Stadt Mosbach Julian Stipp

Video

PD Dr. Hans Günter Brauch, HGBS Stifter und des Internationalen Wissenschaftspreises 2023 zum Thema Klimawandel und Konflikte:
Von einem Gutachten für das Bundesumweltministerium (2002) zum Thema des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen
unter deutscher Präsidentschaft (2023) [wurde aus Zeitgründen nicht vorgetragen]

Manuskript

Prof. Dr. Jürgen Scheffran, Univ. Hamburg, Mitglied der wissenschaftlichen Jury der HGBS:
Komplexe Krisen im Anthropozän: Von Klimakonflikten zur nachhaltigen Friedensschaffung

Manuskript Video

Prof. Dr. Michael Brzoska, ehemaliger Direktor, Institut für Sicherheitspolitik und Friedensforschung an der Univ. Hamburg (ISFH):
Laudatio zum Preisträger PD Dr. Tobias Ide (TH Braunschweig), Dozent an der Murdoch Universität in Perth
(Westaustralien) und Außerplanmäßiger Professor an der Universität von Hiroshima (Japan)

Manuskript Video

Preisvergabe durch PD Dr. habil Hans Günter Brauch, Stifter dieses Preises
an den Preisträger Prof. Dr. Tobias Ide und Verlesung der Urkunde

Video

Ansprache des Preisträgers: Prof. Dr. Tobias Ide, Senior Lecturer, Murdoch University, Perth,
PD, Universität Braunschweig und Honorarprofessor, Universität von Hiroshima

Manuskript Video


Zwei Internationale Anerkennung

Schlusswort: Landrat Dr. Achim Brötel, Neckar-Odenwald-Kreis

Manuskript Video

H.G. Brauch: Drei Buchgeschenke für Landrat Dr. Achim Brötel und OB Julian Stipp:
Klimapolitik, Energiepolitik, Regenerative Energien

Video

Won’t Forget These Days (Fury In The Slaughterhouse) –
Gesang & Klavier (Jan-Marco Schäfer) und Flöte (Dorothea Straub)

Video

Dr. H.G. Brauch (Stifter, HGBS-Vorstand), Prof. Dr. T. Die (Preisträger), Julian Stipp (OB), Dr. H. Happes (HGBS-Vorstand)


Abendessen mit Referenten und Ehrengästen sowie der Familie des Preisträgers Prof. Dr. Tobias Ide im Nebenzimmer der Brasserie

Video des Abendessens

 

Dr. Lidia Mesjasz (Krakau), Prof. Dr. Ide (Perth), OB Stipp,
Prof. Dr. Michael Brzoska und Prof. Dr. Jürgen Scheffran, Universität Hamburg

Michael Krähmer, Direktor der Sparkasse Neckartal-Odenwald,
Dr. Hans Günter Brauch (Stifter), Frau Prof. Dr. Jeck-Schlottmann,
Rektorin der DHBW Mosbach

Klaus Ebel (München)
Karin Arends (Leiden,Niederlande)

K. Ebel, K. Kailer,
J. Schwab (BGB in Buchen)

Dr. Brauch im Gespräch mit
Herrn Krähmer (Sparkassendirektor NOK)

B. Nemethy, OB J. Stipp, Prof. Dr. T. Ide, Dr. H. Happes. Dr. L. Mesjasz

Referenten, Ehrengäste, Sponsoren und Unterstützer der HGBS

Familie des Preisträgers Prof. Dr.Tobias Ide(Nordhessen und Perth)

 

 

Mosbach (HGBS/pm). Neben dem Stifter, Dr. Hans Günter Brauch, und dem Preisträger, Prof. Dr. Tobis Ide, sprechen am Freitag, dem 14.7.2023, bei der Premiere der Verleihung des ersten Wissenschaftspreises der Mosbacher Hans-Günter-Brauch Stiftung für Frieden und Ökologie im Anthropozän zwei renommierte Sozialwissenschaftler von der Universität Hamburg, der Physiker und Geograph, Prof. Dr. Jürgen Scheffran und der Ökonom, Prof. Dr. Michael Brzoska, der die Laudatio übernimmt.

Der Stifter und Mosbacher Friedensökologe, Dr. Hans Günter Brauch, führt selbst in das Thema des ersten internationalen Forschungswettbewerbs zum Thema „Klimawandel und Konflikte“ ein und skizziert die internationale Forschung und die globale politische Diskussion hierzu von 1988-2023, an der er als Politikwissenschaftler, Gutachter, Autor und Buchherausgeber beteiligt war. Im Jahr 2001 erhielten Ecologic (Berlin) und AFES-PRESS e.V. (Mosbach) einen Forschungsauftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) zum Thema: Klimawandel und Konflikte: Verursacht der Klimawandel Konfliktpotentiale? Wie kann der internationale Klimaschutzprozess hierauf reagieren?

Der erste Teil des BMU-Berichts dokumentiert eine Sonderveranstaltung auf der 10. Tagung der Nebenorgane der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) am 10.6.2002 in Bonn, die das BMU in Kooperation mit Finnland, Großbritannien und Mexiko veranstaltete. Der 2. Hauptteil ist eine Studie von Hans Günter Brauch (AFES-PRESS) über den aktuellen Kenntnisstand der Zusammenhänge von Klimawandel, Umweltstress, die vertieft auf die Situation der kleinen Inselstaaten, Mexikos, Bangladesh, Ägyptens und des Mittelmeerraums einging.

Dr. Brauch gibt einen knappen Überblick über die Entwicklung der internationalen politischen Diskussion seit 2001 bis zum Juni 2023, als in seiner englischsprachigen Buchreihe zum Anthropozän: Politik – Ökonomie – Gesellschaft und Wissenschaft der von ihm betreute Band 33 von Judith Hardt und vier Kollegen aus Großbritannien, Frankreich und Südafrika erschien. Dieser englische Sammelband zum Thema Klimasicherheit im Anthropozän dokumentiert die Ansätze der 15 Mitglied-staaten des Weltsicherheitsrates während der letzten deutschen Präsidentschaft im Juli 2020.

Prof. Dr. Jürgen Scheffran ist Professor für Integrative Geographie am Institut für Geographie der Universität Hamburg und Leiter der Forschungsgruppe Klimawandel und Sicherheit (CLISEC) am Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit (CEN) der Universität Hamburg. Scheffran promovierte 1989 an der Universität Marburg mit dem Thema Strategische Abwehr, Abrüstung und Stabilität. Von 2001 bis 2004 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK). Im Jahr 2003 nahm er eine Gastprofessur an der Pariser Sorbonne wahr. Von 2004 bis 2009 übernahm er Forschungs- und Lehraufgaben als Hochschullehrer an der Universität von Illinois in den USA. Seit August 2009 ist er Professor für Klimawandel und Sicherheit im Fachbereich Geographie der Universität Hamburg. Scheffran untersucht, welche gesellschaftlichen Konflikte die Klimaverschiebung auslöst: Konfliktsituationen um knappe Ressourcen, Verteuerung von Energie und Lebensmitteln, Wassermangel, Verlust von fruchtbarem Land durch Überschwemmungen. Er hat für die Vereinten Nationen, das Büro für Technikfolgen-abschätzung des Deutschen Bundestages, für das Deutsche Komitee für Nachhaltigkeitsforschung (DKN) und die Fachkommission Fluchtursachen der Deutschen Bundesregierung gearbeitet. In Mosbach spricht er zum Thema „Komplexe Krisen im Anthropozän: Von Klimakonflikten zur nachhaltigen Friedensschaffung“.

Prof. Dr. Michael Brzoska, ist Professor im Ruhestand und ehemaliger Direktor des Instituts für Sicherheitspolitik und Friedensforschung an der Univ. Hamburg (ISFH), das er vom Februar 2006 bis September 2016 als Wissenschaftlicher Direktor leitete. Davor war er Forschungsleiter und stellvertretender Direktor am Internationalen Konversionszentrum Bonn (BICC), Hochschulassistent im Institut für Politische Wissenschaft der Universität Hamburg und Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Projektleiter im Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI), Schweden. Zwischen 2008 und 2015 war er Vorsitzender des Stiftungsrats der Deutschen Stiftung Friedensforschung. Er ist Mitglied der Hamburgischen Akademie der Wissenschaften und Associate Senior Fellow des SIPRI. Er studierte Volkswirtschaftslehre und politische Wissenschaften in Hamburg und Fribourg (Schweiz). In seiner Promotion widmete er sich der deutschen Rüstungsexportpolitik. Er habilitierte mit Arbeiten zur „Militarisierung der Dritten Welt“.

Sein laufendes Vorhaben behandelt die Zusammenhänge von Extremwetterkatastrophen und Gewaltkonflikten. Vorrangiges Ziel ist das bessere Verständnis von Strukturbedingungen und Mechanismen, die friedens- und sicherheitsrelevante Auswirkungen von Extremwetter-ereignissen beeinflussen. Dieses Projekt erforscht, unter welchen Bedingungen sich die Betroffenen kooperativ oder konfrontativ verhalten, zudem wird das Verhalten nationaler und internationaler Akteure untersucht. Michael Brzoska arbeitet und publiziert zu einer Reihe von Forschungsfeldern, einschließlich Europäischer Außen- und Sicherheitspolitik, internationalen Waffenembargos, konventionelle Rüstungskontrolle sowie Rüstungsproduktion und -handel.

Prof. Dr. Tobias Ide hat zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten mit Prof. Scheffran und Prof. Brzoska veröffentlicht. Er ist Privatdozent am Institut für Internationale Beziehungen der Technischen Hochschule in Braunschweig. Seine Schwerpunkte in Forschung und Lehre liegen in den Bereichen Friedens- und Konfliktforschung, Klimawandel, Umweltpolitik, Migration, Sicherheitspolitik, politische Ökonomie und sozialwissenschaftliche Methoden.

Tobias Ide ist Dozent an der Murdoch Universität in Perth und besonders ernannter Professor an der Universität von Hiroshima. Er ist ein Direktor der Gesellschaft für ökologische Friedensförderung. Tobias Ide promovierte 2015 an der Universität Hamburg zum Zusammenhang von Klimawandel und gewaltsamen Konflikten. Seine 2019 an der TU Braunschweig angenommene Habilitationsschrift analysiert die Rolle von Umweltaspekten in Prozessen der Friedensföderung. Er war Gastwissenschaftler an der Universität Melbourne, der Hebräischen Universität Jerusalem und der American University in Washington DC. Er erhält den ersten internationalen Wissenschaftspreis der HGB-Stiftung in Mosbach mit einem Preisgeld von 3000 € für sein Buch Katastrophen, Konfrontationen und Zwänge - Wie Katastrophen die Dynamik bewaffneter Konflikte prägen, das im Juni 2023 in dem renommierten Wissenschaftsverlag des Massachusetts Instituts für Technologie (MIT) in Cambridge, Massachusetts in den USA.

Der erste internationale Wissenschaftspreis wird am Freitag, dem 14. Juli um 19 Uhr im Großen Saal der Alten Mälzerei in einer gemeinsamen Veranstaltung mit der Stadt Mosbach vergeben, bei der der Mosbacher Stifter, der Preisträger und die beiden Professoren an der Universität Hamburg, Prof. Dr. Jürgen Scheffran und Prof. Dr. Michael Brzoska, sprechen werden. Die Teilnahme ist öffentlich und ohne Anmeldung und Eintritt möglich. Zuvor werden von 17:00 Uhr bis 18:30 Uhr bei der zweiten Verleihung der Schülerpreise an vier Gymnasien im Landkreis ein Exzellenzpreis an den Mosbacher Dokumentarfilmer Christian Seibold, 15 weitere Schülerpreise und erstmals der Ursula Oswald Preis für Schulmusik für Frieden, Nachhaltigkeit und Ökologie an das Auguste Pattberg-Gymnasium (APG) in Mosbach-Neckarelz vergeben.

Die Namensgeberin dieses Preises, Frau Prof. Dr. Úrsula Oswald Spring, wurde in Rorschach geboren. 1973 wurde sie zu einem Forschungsaufenthalt nach Mexiko eingeladen, wo sie seitdem lebt und arbeitet. 1978 wurde sie an der Universität Zürich im Fach Ökologie promoviert. 1992 wurde sie vom mexikanischen Staatspräsidenten als erste Ombudsfrau Mexikos für Umweltfragen ernannt und von 1994-1998 war sie als unabhängige Expertin erste Umweltministerin im Bundesstaat Morelos. In Durban (Südafrika) wurde sie 1998 auf der Konferenz des Weltverbandes der Friedensforschung (IPRA) zur Präsidentin (1998-2000) und 2016 in Freetown (Sierra Leone) zur IPRA-Generalsekretärin (2016-2018) gewählt.

Seit 2005 ist Frau Oswald Spring Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirates des gemeinnützigen internationalen wissenschaftlichen Vereins der AG Friedensforschung und Europäische Sicherheitspolitik (AFES-PRESS) in Mosbach. Sie folgte in dieser Position der britischen Nobelpreisträgerin für Chemie, Prof. Dr. Dorothy Crowfoot Hodgkin (1910-1994), Mosbachs Oberbürgermeister Fritz Raff (1948-2011) und dem amerikanischen Botschafter Jonathan Dean (1991-2005). Frau Oswald Spring gehört seit 2017 dem Vorstand von AFES-PRESS e.V. an und ist seit Mai 2020 Vorstandsmitglied der Hans Günter Brauch Stiftung für Frieden und Ökologie im Anthropozän (HGB-Stiftung) und Co-Vorsitzende der Jury des Wissenschaftspreises.

Folgende Fotos können kostenlos abgedruckt werden:

Prof. Dr. Ursula Oswald Spring, Nationale Autonome Universität von Mexiko (UNAM), Namensgeberin des Preises für Schulmusik für Frieden, Nachhaltigkeit und Ökologie
Dr. Hans Günter Brauch, Stifter der HGB-Stiftung
Prof. Dr. Jürgen Scheffran, Univ. Hamburg, Geographisches Institut und Leiter des CLISEC an der Univ. Hamburg Prof. Dr. Michael Brzoska, Univ. Hamburg, ehemaliger Direktor, Institut für
Sicherheitspolitik und Friedensforschung
an der Univ. Hamburg (ISFH).
Prof. Dr. Tobias Ide, Erster Preisträger des
1. Internationalen Wissenschaftspreises der
Hans-Günter-Brauch-Stiftung

 

Verleihung des ersten Internationalen Wissenschaftspreises 2023
zum Thema Klimawandel und Konflikte
 

Der Stiftungsrat und die globale Jury der Hans Günter Brauch Stiftung für Frieden und Ökologie im Anthropozän vergibt seinen ersten Internationalen Wissenschaftspreis an PD Dr. Tobias Ide, Dozent (Senior Lecturer) an der Murdoch University, Perth (Australien), Außerplanmäßiger Professor für Frieden und Nachhaltigkeit an der Universität Hiroshima (Japan) und Privatdozent an der Technischen Universität Braunschweig für sein Buch Katastrophen, Konfrontationen und Zwänge - Wie Katastrophen die Dynamik bewaffneter Konflikte prägen [Catastrophes, Confrontations and Constraints – How Disasters Shape the Dynamics of Armed Conflict]. Das Buch erscheint am 6. Juni 2023 bei MIT Press in Cambridge, MA, USA. Die Preisverleihung findet am Freitag, 14. Juli 2023, in der Alten Mälzerei in Mosbach (Deutschland) statt. Der Preis besteht aus einer Urkunde und einem Preisgeld von 3.000 Euro. Der Preis wird jährlich in Mosbach (Deutschland) verliehen.

Ankündigung der Preisvergabe an Tobias Ide (ab. 10.3.2023)

Feedback zur Ankündigung des Preises an Tobias Ide
(Berichte zum Preis, zum Preisträger und zum prämierten Buch)

Internationaler Wissenschaftspreis der HGB-Stiftung

Privatdozent Dr. Tobias Ide, TU Braunschweig und Murdoch University, Perth, Australien, erhält den mit 3 000 Euro dotierten 1. Internationalen Wissenschaftspreis von der Hans Günter Brauch Stiftung für Frieden und Ökologie im Anthropozän.

Presseberichte und Feedback zum Buch

Preisverleihung

  • Berichte über die Preisverleihung, 14. Juli 2023
  • Programm der Preisverleihung, 14. Juli 2014

Pressefotos des Preisträgers


© Tobias Ide

Pressephoto: Tobias Ide (1)


© Tobias Ide

Pressephoto: Tobias Ide (2)

Pressephoto: Buchumschlag, klein

Pressephoto: Buchumschlag, groß

Ankündigungen der Ausschreibung des Wissenschaftspreises: Herbst 2022

Feedback zur Ankündigung der International Recognition an
Tom Delingiannis (Canada) und Richard Marcantonio (USA)

 

Der Preisträger des ersten Internationalen Wissenschaftspreises

 

Dr. Tobias Ide
(geboren 1985) ist Senior Lecturer für Politik und Internationale Beziehungen an der Murdoch University (Perth, Australien). Er ist auch außerplanmäßiger Professor für Frieden und Nachhaltigkeit an der Universität Hiroshima und außerordentlicher Professor für Internationale Beziehungen an der Universität Braunschweig (Deutschland). Er erhielt seinen BA und MA von der Universität Leipzig, er promovierte an der Universität Hamburg (2015) und habilitierte sich an der Technischen Universität Braunschweig (2019).

Von 09/2019 - 01/2021 war er Fellow an der Schule für Geographie der Universität von Melbourne (Australien) und von 05/2015 - 08/2019 Koordinator des Forschungsbereichs Frieden und Konflikt am Leibniz-Institut für Bildungsmedien in Braunschweig.

Seine Dissertation befasste sich mit dem Thema: Eine empirische Bewertung von Forschungsmethoden zur Beurteilung des Zusammenhangs zwischen Klimawandel und gewaltsamen Konflikten (Towards Methodological Pluralism: An Empirical Evaluation of Research Methods for Assessing the Link between Climate Change and Violent Conflic) und seine Habilitation behandelte das Thema Ökologische Kooperation als Weg zur Konfliktvermeidung (Environmental Peacemaking und Environmental Peacebuilding Ecological Cooperation as a Way to Avoid Conflict) in der internationalen Politik.

Er erhielt Forschungsstipendien des Auswärtigen Amtes, des australischen Verteidigungsministeriums, der Deutschen Forschungsgemeinschaft, des Albert Shimmins Fund, des Australischen Forschungsrates (ARC), der Stiftung für Globale Herausforderungen (Global Challenges Foundation), der Stiftung für deutsch-amerikanische Wissenschaftsbeziehungen, sowie ein Stipendium der deutsch-israelischen Zusammenarbeit im Bereich des Forschungsprogramms zur Wassertechnologie und Stipendien der Deutschen Bundesstiftung Umwelt und der Heinrich-Böll-Stiftung.

Im Jahr 2022 wurde er mit der Auszeichnung „Exzellenz in der Forschung“ (Excellence in Research Award) des Rektors (Vice Chancellor) der Murdoch Universität in Perth (Westaustralien) geehrt, erhielt er den Preis für erfolgreiche junge Friedernsforscher (Emerging Peace Scholars Award) der Gesellschaft für SAGE-Journals zu Umwelt und Sicherheit Internationale Studien (International Studies Association) und dem Preis für die Verbesserung des Wissens zur Umweltfriedensbildung (Enhancing the Environmental Peacebuilding Knowledge Base Award) ausgezeichnet. Tobias Ide hat unter anderem an der Murdoch Universität, Perth, Australien, an der Technischen Universität Braunschweig, der Universität Melbourne und der Universität Hamburg gelehrt.

Er hat zahlreiche Publikationen in weltweit führenden Fachzeitschriften veröffentlicht und war Gutachter für wichtige sozialwissenschaftliche Zeitschriften (in den Bereichen Friedensforschung, Sicherheitsstudien und zu Umwelt- und Konfliktthemen). Er ist Gründungsmitglied des Redaktionsteams des neuen .

Als gewähltes Mitglied des Vorstands der Environmental Peacebuilding Association (2020-2023), als Mitglied verschiedener wissenschaftlicher Beiräte und des Stipendienauswahlkomitees der Heinrich-Böll-Stiftung hat er sich in der akademischen Gemeinschaft umfassend engagiert. Er war als Berater für internationale (United Nations Office of Internal Oversight Services, GEF, UNESCO Global Education Monitoring Report, NATO's Technical Team Climate Security and Defence Activities, für die Gemeinsame Forschungsstelle der Europäischen Kommission) und nationale Regierungsorganisationen (Auswärtiges Amt, Deutscher Bundestag, US-Außenministerium in Berlin, USAID und des Gouverneurs von Westaustralien) sowie für Nichtregierungsorganisationen (Mediterranean Experts on Climate and Environmental Change und EcoPeace) tätig.

Das Buch des Preisträgers

Eine bahnbrechende Studie darüber, wie Naturkatastrophen Kriege, Aufstände und andere Unruhen eskalieren lassen oder entschärfen können.

Bewaffnete Konflikte und Naturkatastrophen haben das einund-zwanzigste Jahrhundert geplagt. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs hat die Zahl der bewaffneten Konflikte nicht mehr zugenommen. Gleichzeitig haben Naturkatastrophen in den letzten zwei Jahrzehnten an Häufigkeit und Intensität zugenommen, wobei ihre Auswirkungen durch den Klimawandel, die Verstädterung und die anhaltenden sozialen und wirtschaftlichen Ungleichheiten noch verschlimmert wurden. Catastrophes, Confrontations, and Constraints bietet die erste umfassende Analyse des Zusammenspiels zwischen Naturkatastrophen und bewaffneten Konflikten und untersucht, inwieweit Katastrophen die Eskalation oder den Abbruch bewaffneter Konflikte begünstigen - sowie die Art und Weise und den Kontext, in dem Kämpfer diese Katastrophen ausnutzen. Verlag: MIT Press.

Tobias Ide nutzt sowohl qualitative Erkenntnisse als auch quantitative Daten, um den Zusammenhang zwischen Katastrophen und der (De-)Eskalation von bewaffneten Konflikten zu erklären, und präsentiert über dreißig Fallstudien zu Erdbeben, Dürren, Überschwemmungen und Stürmen in Afrika, dem Nahen Osten, Asien und Lateinamerika. Er untersucht auch die Auswirkungen von COVID-19 auf bewaffnete Konflikte im Irak, in Afghanistan, Nigeria und auf den Philippinen. Catastrophes, Confrontations, and Constraints ist eine unschätzbare Ergänzung zu den aktuellen Debatten über Klimawandel, Umweltstress und Sicherheit. Fachleute und Studenten werden die Fülle an aktuellen Daten, die es für ihre eigenen Untersuchungen bereitstellt, sehr zu schätzen wissen. Verlag: MIT Press.

Befürwortungen des Buches des Preisträgers durch Mitglieder der globalen Jury
Assoc. Prof. Dr. Dahlia Simangan
Graduate School of Humanities and Social Sciences, und Network for Education and Research on Peace and Sustainability, Hiroshima University, Japan
Tobias Ide liefert eine verfeinerte Analyse der Beziehung zwischen Katastrophen und bewaffneten Konflikten. Was das Buch von dem unterscheidet, was bereits über diese Beziehung bekannt ist, ist der Nachweis von Wegen zur Konfliktdeeskalation - eine für die Politik relevante Erkenntnis zur Verbesserung der Möglichkeiten, den Frieden nach Katastrophen zu fördern."
     
Prof. Dr. Simon Dalby,
Balsillie School of Internatioal Affairs, Wilfrid Laurier University (Em.), and Senior Fellow, Center for International Governance Innovation, Waterloo, Canada.
“Der gut geschriebene Band von Tobias Ide bietet eine umfassende Synthese zahlreicher Fallstudien über die komplizierten Beziehungen zwischen Katastrophen, Konflikten und Umweltveränderungen und zeigt, wie kompliziert die Zusammenhänge sind und wie wichtig eine gute Regierungsführung ist, um sowohl Konflikte als auch Katastrophenopfer zu verhindern."
     
Susan Park,
Professor of Global Governance, School of Social and Political Studies, University of Sydney
“Bei der Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Katastrophen und Konflikten zeigt Ide nicht nur auf, wie Katastrophen bewaffnete Konflikte beeinflussen, sondern erforscht auch, wie Katastrophen zur Deeskalation beitragen können. Ein wichtiger Beitrag für Umweltstudien, Frieden und Konflikt und internationale Beziehungen.”
     
Assoc. Prof. Dr. Jean Chrysostome Kimbuku Kiyala,
Senior lecturer, Faculty of Management Sciences, Durban University of Technology, visiting Professor (University of Bandundu, DRC)
“ Das sehr aufschlussreiche Buch von Tobias Ide ist auf dem neuesten Stand der Friedensökologie. Es ist allumfassend. Es überdenkt die Beziehungen zwischen konventioneller Friedenskonsolidierung und Friedensprozessen in Afrika südlich der Sahara. Noch wichtiger ist, dass es sich mit Konflikten befasst, die durch den Klimawandel ausgelöst wurden, und einen Fahrplan für die ökologische Friedenskonsolidierung und die Aussichten auf eine Abschwächung der durch Naturkatastrophen ausgelösten Gewalt aufzeigt.”
     
Prof. Dr. Imtiaz Ahmed,
Professor of International Relations, Director, Centre for Genocide Studies, University of Dhaka, Bangladesh
"Wer sich für bewaffnete Konflikte in jüngster Zeit interessiert, muss über das unmittelbare Geschehen hinausschauen und sich fragen, was die Menschen zu Konflikten veranlasst hat. Ein Faktor tritt dabei deutlich hervor: 'Katastrophen, die durch extreme Naturereignisse ausgelöst werden', so die These von Tobias Ide in seinem Buch. Die Lektüre seines Buches ermöglicht es uns, die Beziehungen zwischen Katastrophen und bewaffneten Konflikten in einem weiten Bereich zu verstehen, der von Bangladesch bis Russland, von Afghanistan bis Algerien reicht."
     
Richard Matthew
(BA McGill; PhD Princeton),
Professor, Urban Planning and Public Policy; Director, Blum Center for Poverty Alleviation, University of Ca lifornia, Irvine School of Social Ecology, Irvine, CA USA
Führen Katastrophen dazu, dass Kriege wahrscheinlicher oder unwahrscheinlicher werden und schwieriger zu beenden sind? Durch eine rigorose Analyse auf der Grundlage von etwa 30 Fällen untersucht Tobia Ide die komplexe Beziehung zwischen Katastrophen und Konflikten und klärt die Bedingungen, unter denen Eskalation und Deeskalation stattfinden. Ein großartiger Beitrag zur Umweltsicherheitsforschung
     

Prof. Dr. Jürgen Scheffran,
Depart- ment of Geography, Hamburg University, Research Group Climate Change and Security (CLISEC) at the Cluster of Excellence CliSAP, Ham-burg University, Germany.
Mit großer Freude gratuliere ich Tobias Ide zur Verleihung des Ersten Internationalen Wissenschaftspreises 2023 der HGB-Stiftung. In unserer ersten Kommunikation vom März 2011 bat er mich um die Betreuung seines Promotionsprojekts in der Forschungsgruppe Klimawandel und Sicherheit (CLISEC) an der Universität Hamburg. Mit bemerkenswertem Ehrgeiz, Können und Produktivität wandte Tobias ein breites Spektrum an qualitativen und quantitativen Forschungsmethoden an, sowohl empirisch als auch theoretisch. Er untersuchte hochrelevante interdisziplinäre Fragen an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik, von der Verknüpfung von Klima- und Konfliktrisiken bis hin zur ökologischen Friedensförderung. Hier ist er zu einem herausragenden Wissenschaftler und einer treibenden Kraft geworden, die dieses Forschungsfeld prägt, in dem er neue Ergebnisse in zahlreichen Artikeln in renommierten Zeitschriften und Sammelbänden veröffentlicht hat, an denen wir zum Teil mitarbeiten durften. Ich wünsche Tobias alles Gute für seine weitere Karriere.
     
Zwei internationale Anerkennungen
 

Zwei Bewerbern für den Ersten Internationalen Wissenschaftspreis 2023 wurde eine internationale Anerkennung für eine kostenlose Veröffentlichung ihrer Doktorarbeit oder für ein unveröffentlichtes, selbst verfasstes oder herausgegebenes Buch angeboten, für das sie ein Honorar erhalten werden. Die Kollegen, denen diese internationale Anerkennungen der HGBS angeboten wurde, sind:

  • Dr. Tom Deligiannis, Wilfrid Laurier University, Abteilung für Globale Studien, Waterloo, Ontario, Kanada;
  • Ass. Prof. Dr. Richard Marcantonio, Universität Notre Dame, Indiana, USA.

Beide Sozialwissenschaftler haben die internationale Anerkennung mit Begeisterung und Dankbarkeit angenommen und werden in der englischen Buchreihe des Stifters zum Anthropozän: Politik – Ökonomie – Gesellschaft – Wissenschaft (APESS) bis 2025 ein Buch veröffentlichen.

Dr. Tom Deligiannis, Wilfrid Laurier Universität, Abteilung für Globale Studien, Waterloo, Ontario, Kanada für sein Manuskript über Umwelt- und demografischen Wandel und ländliche Gewalt in Peru: Eine Fallstudie über den Distrikt von Chuschi, Ayacucho, für das er an der Universität von Toronto unter der Leitung von Prof. Dr. Thomas Homer-Dixon und Prof. Dr. Simon Dalby promoviert wurde.
   
Ass. Prof. Dr. Richard Marcantonio, Meyers Business on the Frontlines Program, Abteilung für Management und Organisation, Mendoza College of Business, University of Notre Dame, Faculty Fellow am Kroc Institute, Kellogg Institute, dem Lucy Institute, der Environmental Change Initiative und dem Deloitte Center for Ethical Leadership für ein neu verfasstes oder herausgegebenes Buch mit Texten über Frieden, Ökologie im Anthropozän (seit 1945). Environmental Violence - In the Earth System and the Human Niche (Cambridge: Cambridge University Press, 2022).

 

Die Stiftung (HGBS)
Die Hans Günter Brauch Stiftung für Frieden und Ökologie im Anthropozän (HGBS) wurde am 8. Mai 2020 zum 75. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs und der Befreiung Europas und Deutschlands vom Faschismus gegründet, um sich sowohl global als auch lokal der Forschung und Bildung zu Frieden und Ökologie im Anthropozän zu widmen - der neuen Epoche der Erdgeschichte, die am 16. Juli 1945 mit dem ersten Test einer Atomwaffe in Alamogordo (USA) begann. Der HGBS-Vorstand vergibt jedes Jahr vor Ort Preise an Schülerinnen und Schüler von vier Gymnasien im Neckar-Odenwald-Kreis in Baden Württemberg und ab 2023 einen Internationalen Wissenschaftspreis.
Erster Internationaler Wissenschaftspreis 2023 der HGB-Stiftung
Der Internationale Wissenschaftspreis der HGBS zeichnet innovative, qualitativ hochwertige, theoretisch und empirisch fundierte Arbeiten von Forschern aus allen Kontinenten zu spezifischen Themen aus, die sozialwissenschaftliche Forschung zu Fragen des Friedens, der Ökologie und zum Anthropozän verbinden. Die Forscher können sich selbst bewerben oder von Professoren und Leitern von Abteilungen und Instituten nominiert werden. Bei den Forschungsarbeiten kann es sich um veröffentlichte wissenschaftliche Artikel mit Peer-Review-Verfahren oder um Bücher einzelner Autoren handeln, die von renommierten Verlagen veröffentlicht wurden, oder um Manuskripte in Buchform (Dissertationen oder Habilitationsschriften). Die Bewerbungen werden von Mitgliedern einer internationalen, geschlechterparitätisch besetzten Jury aus allen fünf Kontinenten geprüft und bewertet.
Mosbach: Eine mittelalterliche junge Hochschulstadt
Mosbach ist eine alte Stadt (über 1250 Jahre alt) mit etwa 25.000 Einwohnern in Baden-Württemberg, in der 1980 eine Duale Hochschule (DHBW) als einer von neun Standorten in Baden-Württemberg im Südwesten Deutschlands gegründet wurde. Mehr als 3.600 Studierende sind in den 33 grundständigen Studiengängen eingeschrieben. Neben dem Studium arbeiten die Studierenden in einem der mehr als 1.100 Unternehmen, die als Unternehmenspartner mit der Hochschule kooperieren. Die beiden Fakultäten für Wirtschaft und Ingenieurwesen haben Unterabteilungen, wie z. B. die Abteilung für Betriebswirtschaftslehre, die u. a. Spezialisierungen in International Business, Banking und Health Care Management anbietet. Ein spezieller BA- und MA-Studiengang zum Thema Nachhaltigkeit wird 2024 eingerichtet, und ein Schwerpunkt zum Thema nachhaltiges Wohnen ist in Planung.
Neckar-Odenwald-Kreis in Süddeutschland in einer Region im Einklang des „Friedens mit der Natur“

Der Neckar-Odenwald-Kreis bietet einzigartige Möglichkeiten für nachhaltigen Tourismus in einer umweltfreundlichen und geschichtsträchtigen Umgebung und strebt nach Frieden mit der Natur. Er liegt im Neckartal und am Zusammentreffen von Odenwald, Kraichgau und Bauland zwischen der Universität Heidelberg und den Fachhochschulen in Heilbronn. Diese Region besitzt Überreste aus der Römerzeit (Limes:), eine Kaiserresidenz aus der Stauferzeit im Mittelalter in Bad Wimpfen. Sie war Schlachtfeld des Bauernaufstandes (1525) und während des 30-jährigen Krieges (1618-1648.

Während des Zweiten Weltkriegs war das Neckartal ein geheimer Ort für die Kriegsproduktion (Projekt Goldfisch und Neustadt), eines Konzentrationslagers für KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter, wo nach dem Zweiten Weltkrieg deutsche Flüchtlinge aus dem Balkan untergebracht waren und wo es heute zwei Gymnasien gibt, die Pionierarbeit für den internationalen Schulaustausch und Städtepartnerschaften geleistet haben.

In der Präambel der UNESCO-Verfassung heißt es 1945: "Da Kriege in den Köpfen der Menschen beginnen, müssen die Verteidigung des Friedens in den Köpfen der Menschen errichtet werden". Deshalb arbeitet die HGBS mit beiden Gymnasien zusammen: Dem Auguste-Pattberg-Gymnasium und dem Nicolaus-Kistner-Gymnasium mit jährlichen Buchgeschenken zu Frieden, Ökologie und Anthropozän und der Vergabe von Schülerpreisen für innovative Einzel- oder Gruppenarbeiten Bei der ersten Preisvergabe wurden 2022 je sechs Schülerinnen und Schüler für ihre Arbeiten zu einem selbstgewählten Thema ausgezeichnet.

 
Ausschreibung des
1. Wissenschaftspreises 2023

First Call International Peace and Ecology Science Prize in the Anthropocene 2023

All contributions must be original,
single authored and in English!

Nur Arbeiten in englischer Sprache können angenommen und berücksichtigt werden

Fotoquelle: ESA, Mereosat 10, Eumetsat, 7. August 2012

Fotoquelle: NASA, 14 August 2007

Fotoquelle: Russia Elektro-L No.1 Earth image

Temperaturen auf der Erdoberfläche im Juli 2021; Fotoquelle, NASA

Waldbrände: 2000-2021; Fotoquelle: NASA

Ausschreibungstexte in Deutsch

Texts of Calls in English

HGBS-ISP 2023_Modified Call (26 September 2022)

H.G. Brauch Science Prize for
Peace and Ecology in the Anthropocene

Vor dem globalen Hintergrund im Jahr 2020 hat die Hans Günter Brauch Stiftung für Frieden und Ökologie im Anthropozän (HGBS) einen internationalen Wissenschaftspreis gestiftet, der gemeinsam mit den Schülerpreisen für Friedensökologie der HGBS ab 2023 alljährlich Anfang Juni in Mosbach feierlich vergeben werden soll.

  • Der Hans Günter Brauch Science Prize for Peace and Ecology in the Anthropocene (HGBSP) möchte innovative Arbeiten in englischer Sprache von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus den Natur- und den Sozialwissenschaften aus allen Teilen der Welt (vor allem auch aus Ländern des globalen Südens) auszeichnen.
  • Die prämierte Arbeit soll Fragen der Friedensforschung und der Ökologie verknüpfen. Als Vertreter von Konfliktparteien sollen die Preisträger ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse mit Initiativen einer ‘ökologischen Friedenspolitik’ in praktische Politik zur Förderung einer Friedensbildung nach Konflikten bzw. zur Vermeidung einer Eskalation von umweltinduzierten Konflikten in gewaltsame innerstaatliche Konflikte (Bürgerkriege) und in Kriege zwischen Staaten umsetzen.
  • Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, deren berufliche Tätigkeit bis ins Jahr 2050 reichen, werden in ihrer Forschung, Lehre und Politikberatung zahlreichen neuen Herausforderungen gegenüberstehen und Erfahrungen machen, die nicht ausschließlich aus Sicht ihrer jeweiligen wissenschaftlichen Disziplin zufriedenstellend bearbeitet werden können.
  • Der Hans Günter Brauch Science Prize (HGBSP) for Peace and Ecology in the Anthropocene möchte vor allem innovative und disziplinübergreifende multidisziplinäre, interdisziplinäre und transformative Brückenschläge auszeichnen, für die der amerikanische Biologe E.O. Wilson (1988) den Begriff ‘consilience’ prägte. Damit meinte er eine gewissenhafte Verknüpfung kausaler Erklärungen über Disziplinen hinweg, wobei “die Schnittstellen zwischen den Disziplinen so wichtig werden wie die Disziplinen selbst", was "die Grenzen der Sozial- und Geisteswissenschaften berühren würde“.
  • Ein friedensökologischer Forschungsansatz, der zu einer ökologischen Friedenspolitik beitragen möchte, sollte ‘transformativ’ ausgerichtet sein und die Überwindung des status quo in dem Forschungsansatz berücksichtigen.
Von der Friedensökologie zu einer ökologischen Friedenspolitik

Für diese erkennbaren Veränderungen müssen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Studierenden, ihre gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Entscheidungsträger sensibilisieren, vorbereiten und mit ihnen in Ihren Lehrveranstaltungen, Vorträgen und Publikationen diese Herausforderungen und die Suche nach nachhaltigen Lösungswegen behandeln und das kreative Nachdenken über Auswege und Lösungen fördern.

  • Dies berührt fast alle Studienfächer und wissenschaftliche Disziplinen. Die Preissumme für den Hans Günter Brauch Science Prize (HGBSP) beträgt alljährlich 3.000 EUR. Diese Preissumme kann von der Stiftung durch öffentliche Zuwendungen und Spenden erhöht werden. Ferner übernimmt die Stiftung die Reisekosten der Preisträgerinnen und Preisträger sowie einer Laudatorin bzw. eines Laudators nach Mosbach.
Mögliche Themenfelder
  • Unfrieden, Krisen, gewaltsame Konflikte und Kriege und dadurch mit ausgelöste Migrationsbewegungen werden Probleme der internationalen Politik bleiben.
  • Die Folgen des vom Menschen beeinflussten Klimawandels sind auch in Deutschland, in Baden-Württemberg und im Neckar-Odenwald-Kreis erkennbar.

 

 

Grundlage: allein verfasster wissenschaftlicher Beitrag in englischer Sprache, der seit Januar 2020:

  • in einer begutachteten englischen wissenschaftlichen Zeitschrift erschien;
  • als Buchbeitrag in einem begutachteten wissenschaftlichen Sammelband erschien;

oder ein unveröffentlichter wissenschaftlicher Text (Aufsatz, Report, Buch):

  • unveröffentlichte Dissertation, Habilitation;
  • unveröffentlichtes Buchmanuskript.

Preisgeld: 3000 €, Reisekosten und kurzer Hotelaufenthalt in Mosbach. Der Preis kann bis auf drei Wissenschaftler aufgeteilt werden.

Einsendeschluss: 31. Januar 2023. Bitte reichen Sie Ihre Arbeit als pdf-Datei mit Lebenslauf, Kontaktdaten ein bei: hg.brauch@onlinehome.de

Die HGBS-Stiftung bietet drei Alternativen für die Auswahl des (der) Preisträger und Preisträgerinnen des ersten internationalen Wissenschaftspreises an:

  • Bewerbung von Wissenschaftlern und Wissenschaflerinnen aus allen Ländern;
  • Vorschläge und Nominierungen durch Professoren bzw. Professorinnen und Direktoren bzw. Direktorinnen von Forschungsinstituten weltweit;
  • Auf Grundlage der Analyse und Bewertung der begutachteten Literatur zum Thema der Ausschreibung durch die globale Jury.

Der Preis wird am 14. Juli 2023 in Mosbach (Baden-Württemberg) vergeben.

Der Preis kann auf bis zu drei Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus verschiedenen Teilen der Welt aufgeteilt werden. Je nach der Entwicklung der Pandemie und des Krieges in Europa kann die Preisvergabe auch online erfolgen. Auch beide Vergaben (in Präsenz und online) sind möglich.

Wissenschaft und Bildung
  • Zweck der Stiftung ist die Förderung von Wissenschaft und Forschung, Bildung und Erziehung, des internationalen Friedens und des Umweltschutzes, insbesondere der Friedensforschung, der Ökologie und der Wechselbeziehungen von Frieden und Ökologie (Friedensökologie) im Anthropozän, der neuen Epoche der Erdgeschichte.
  • Ziel der Stiftung und ihres Wissenschaftspreises ist die Förderung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die innovative wissenschaftliche Beiträge zur Forschung zu Fragen des Friedens weltweit leisten.
  • Diese Fragestellungen sollen neue Erkenntnisse zur Lösung von Umweltkonflikten, die zu gewaltsam ausgetragenen Auseinandersetzungen führen können, erbringen und durch Umweltzusammenarbeit zur Friedenskonsolidierung nach Konflikten beitragen.
  • Viele dieser Konflikte sind mit ethnischen und religiösen Problemen belastet.
  • Bei einem Nichthandeln können neue gewaltsame Konflikte entstehen.

Ziel der Friedensökologie ist die Analyse der Zusammenhänge zwischen Umwelt, Sicherheit und Frieden im Anthropozän, das zwischen 1945 und 1950 begann.

Ziele des Wissenschaftspreises

Der Wissenschaftspreis wird ab 2023 alljährlich in englischer Sprache ausgeschrieben und vergeben. Der Preis möchte vor allem jüngere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (unter 40 Jahren) insbesondere aus Staaten der Dritten Welt ansprechen.

Konditionen des Preises

Die Preisträgerinnen und Preisträger des Wissenschaftspreises erhalten als Auszeichnung

  • Eine Urkunde;
  • Einen Geldpreis in Höhe von 3000 €;
  • Die prämierten Arbeiten können auf der Webseite der Stiftung veröffentlicht werden.
  • Die Veröffentlichung eines Sammelbandes mit den besten Arbeiten der Preisträgerinnen und Preisträger mehrerer Jahre soll im Lichte ihrer Qualität und der verfügbaren Mittel der Stiftung geprüft werden.
Dokumente

Konzeptpapier des Wissenschafts-preises

Termine für 2022/2023

Der Wissenschaftspreis wird erstmals im Juni 2023 vergeben.

Wissenschaftliche Aktivitäten zu den Themenbereichen

 

Wissenschaftliche Publikationen

 

Querverweise

 

 

 

 

 

 

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