Umweltpolitik ist Friedenspolitik |
Greenpeace (25.3.2005) ist gegen jeden Krieg. … Krieg ist kein Mittel zur Lösung von Konflikten. … Umweltprobleme zu bewältigen, heißt für uns auch, friedenspolitische Ziele mit zu berücksichtigen. Greenpeace bekennt sich zur friedlichen Lösung von politischen Konflikten und zu einer internationalen Friedensordnung, beruhend auf den Prinzipien der UN-Charta und des Völkerrechts. Jeder Krieg ist auch eine ökologische Katastrophe. Und jedes Umweltproblem birgt die Gefahr internationaler Konflikte bis hin zum Krieg. Viele Kriege haben schwerwiegende ökologische Probleme verursacht. Die Wasserknappheit und Wasserverschmutzung im Nahen Osten und Afrika können zukünftig zu blutigen Konflikten führen. … Als wichtigste Aufgabe von Politik begreift Greenpeace, Kriege zu verhindern. Denn Krieg ist das Ende von Dialog und Entwicklung, Krieg ist immer ein Offenbarungseid der Politik.
SIPRI Schwerpunkt Climate Change and Security
Deutsche Präsidentschaft des SR 2019/2020 Auswärtiges Amt
Adelphi (Berlin) Klima und Sicherheit
CLISEC (Univ. Hamburg) Forschungsgruppe Klimawandel und Sicherheit
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Während eine Friedensökologie die beiden Forschungsfelder der Friedensforschung und der sozialen und politischen Ökologie zu einer integrierten transformativen Forschungsperspektive verknüpfen soll, ist die Aufgabe einer ökologischen Friedenspolitik, die Politikfelder einer ökologischen Systemtransformation national mit einem sozialverträglichen friedlichen Umbau und einer internationalen Politik der Vermeidung von Umwelt- und Klimakonflikten zu verbinden.
Das von den Vereinten Nationen, der Europäischen Union und der Bundes- und Landesregierung deklarierte Ziel einer Klimaneutralität, Dekarbonisierung und eines „European Green Deal“ erfordert bis 2050 von den EU-Staaten einen grundlegenden Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft und Anpassungen der Politik.
Der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) schlug 2011 einen Gesellschaftsvertrag für eine Große Transformation vor.
Vermeidung von Klimakonflikten |
Mögliche Zusammenhänge zwischen dem Klimawandel, Fragen der Sicherheit und des internationalem Friedens wurden seit 1989 von Wissenschaftlern diskutiert. Der Gutachter verfasste 2002 zusammen mit Ecologic ein Gutachten zu möglichen Wechselbeziehungen zwischen Klimawandel und Konflikten. In Großbritannien und in den USA sahen Regierungsvertreter und Politikberater seit 2004 einen thematischen Zusammenhang. Während der deutschen EU-Präsidentschaft 2007 legte der WBGU seinen Jahresbericht zum Sicherheitsrisiko Klimawandel vor. Der Europäische Rat griff dieses Thema im März 2008 auf. Die Vollversammlung und der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen folgten im Sommer 2009 und am 11.9.2009 veröffentlichte der Generalsekretär der Vereinten Nationen einen Bericht.
Während der deutschen Präsidentschaft des Sicherheitsrates setzte das Auswärtige Amt dieses Thema wiederholt auf dessen Tagesordnung.
Lösung der Umweltkriegsfolgen |
Kriege verursachten wiederholt schwerwiegende Auswirkungen auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit u.a. während des Vietnamkrieges durch den Einsatz von Herbiziden (Agent Orange), durch die Inbrandsetzung der Ölquellen durch den Irak während des Krieges in Kuwait (1991), durch den Angriff auf Staudämme und in den 1990er Jahren durch den Einsatz von mit Uran angereicherter Munition im Golfkrieg und bei Konflikten im ehemaligen Jugoslawien.
Der amerikanische Forstwissenschaftler Arthur H. Westing führte Forschungsprojekte im Auftrag des Umweltprogramms der Vereinten Nationen an den Friedensforschungsinstituten SIPRI (Schweden) und PRIO (Norwegen) zu den Umweltschäden von Kriegen und zu internationalen Abkommen zu deren Begrenzung und Verbot durch.
Wissenschaftler und Nichtregierungsorganisationen (NGOs) bauten in verschiedenen Teilen der Welt Friedens- und Umweltmuseen auf und schlugen für umstrittene Grenzregionen Friedens- und Umweltparks vor. Im Nahen Osten haben Wasserexperten aus Israel und Palästina gemeinsam über Wasserfragen veröffentlicht. Ecopeace (Ökologischer Frieden im Mittleren Osten) ging aus einem Treffen von Nichtregierungsorganisationen aus Ägypten, Israel, Jordanien und Palästina am 7.12.1994 in Taba hervor.
Das Ziel von Ecopeace ist es, die nachhaltige Entwicklung und den Frieden im Nahen Osten zu fördern. Ecopeace unterhält Büros in Amman, Rammallah und Tel Aviv. Seit 1994 hat Ecopeace gemeinsame Umweltprojekte zu folgenden Themen durchgeführt:
- Nachhaltigkeit (Jordantal)
- Wasser & Energie Nexus
- Unterer Jordan
- Partnerschaft zwischen Kommunen
- Jugenderziehung
- Ökoparks
- Totes Meer
- Wasser und Friedensprozess
- Programm zur Wassersicherheit
Ecopeace erhielt Förderungen zahlreicher Entwicklungsorganisationen und wurde mit vielen Preisen und Auszeichnungen geehrt.
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Prof: Dr. Uwe Schneidewind, Präsident, Wuppertal Institut, Wuppertal und Dr. Maja Göpel, Leiterin des Berlin Büros, des Wuppertal Instituts; Foto: © Andreas Fischer, Wuppertal |
PD Dr. Hans Günter Brauch, Vorsitzender, AFES-PRESS, Mosbach, Prof. Dr. Jürgen Scheffran, Universität Hamburg und Dr. Maja Göpel, Leiterin des Berlin Büros, des Wuppertal Instituts; Foto: © Andreas Fischer, Wuppertal |
Maja Göpel: The Great Mindshift: How a New Economic Paradigm and Sustainability Transformations go Hand in Hand (Cham – Heidelberg – New York – Dordrecht – London: Springer International Publishing, 2017).
Kostenloses Ebook zum Herunterladen
Webseite von Frau Prof. Dr. Maja Göpel: |
Zum Gedenken an den 75 jährigen Frieden
Friedensforschung
Globaler Umweltwandel
Übergang zur Nachhaltigkeit
Ökologische Friedenspolitik
Friedensökologie
Das Anthropozän
Diese Begriffe folgen bei Bedarf::
Klimawandel Ozonloch
Bodenerosion, Versteppung und Verwüstung
Wasserkrise, -mangel und -verschmutzung
Rückgang der Biodiversität
Verschmutzung der Meere
Bevölkerungsentwicklung und -projektionen
Urbanisierung und Klimawandel
Ziele der Vereinten Nationen für eine nachhaltige Entwicklung bis 2030 |
Klimawandel - Sicherheit AFES-PRESS Studie (2002) Hans Günter Brauch: "Klimawandel, Umweltstress und Konflikt - AFES-PRESS Studie für das BMU"(Berlin: Bun-desministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, 2002):
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